Trotz gestiegener Kosten hat die Telekom einen erfolgreichen Start ins neue Jahr verzeichnet und ihre Ziele bei den wichtigsten Finanzkennzahlen erreicht. Der Ausbau von Glasfaser wird unbeeindruckt fortgesetzt, auch angesichts von Inflation und intensivem Wettbewerb bei begrenzten Ausbaukapazitäten.
In Deutschland sieht die Telekom Herausforderungen im Bereich Breitbandanschlüsse, da das Wachstum schwächer als erwartet ausfiel. Dennoch konnte Telekom-Chef Timotheus Höttges einen organischen Anstieg des Konzernumsatzes um 1,61 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen, während die Serviceumsätze konzernweit um 4,1 Prozent stiegen. Das „bereinigte Core EBITDA AL“ (Gewinn vor Steuern, Zinsen, Schulden und nach Leasing) erhöhte sich organisch um 6,91 Prozent. Das Verhältnis der Nettoverschuldung zum bereinigten EBITDA AL verbesserte sich auf das 2,3-fache.
USA: 1,2 Millionen neue Kunden für die Telekom
Im ersten Quartal konnte die Telekom auf dem US-Mobilfunkmarkt mehr als 1,21 Millionen Kunden für Verträge gewinnen. Das Unternehmen „Ookla“, bekannt durch die Anwendung „Speedtest“, bescheinigte dem 5G-Netz von T-Mobile US eine durchschnittliche Geschwindigkeit, die mehr als doppelt so hoch ist wie die von AT&T und Verizon.
Wie bereits berichtet, war T-Mobile US bisher im Festnetz nur als Vertriebspartner einiger lokaler Netzwerkbetreiber tätig. In Zusammenarbeit mit dem Finanzinvestor EQT hat T-Mobile US die FTTH-Plattform Lumos erworben. Bis 2028 sollen etwa 3,5 Millionen amerikanische Haushalte mit einem FTTH-Gigabit-Festnetzanschluss versorgt werden können. Bisher bot T-Mobile US Breitbandanschlüsse über Mobilfunk als „drahtlose“ Lösung an.
Deutschland: 281.000 neue Mobilfunkanschlüsse für die Telekom
In Deutschland hat sich das bereinigte EBITDA AL organisch um 3,0 Prozent verbessert. Mit 281.000 neuen Mobilfunkabschlüssen und 73.000 neuen MagentaTV-Kunden verzeichnet die Telekom ein deutliches Wachstum. Zudem haben 39.000 neue Vertragskunden Breitbandverträge (DSL oder Glasfaser) unterzeichnet. Höttges ist nicht überrascht, dass nach dem starken Wachstum der Telekom im letzten Jahr seine Wettbewerber derzeit weniger Leitungen verlieren und sich stabilisiert haben. Der Markt zeigt „einen gewissen Reifegrad“. Der monatliche Umsatz pro Kunde (ARPU) bei Mobilfunk-Postpaid (Laufzeitvertrag) beträgt im 1. Quartal 2024 durchschnittlich 19 Euro, bei Prepaid sind es 2 Euro.
Höttges ist optimistisch gestimmt über die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen. Im ersten Quartal wurden bereits 93.000 Anschlüsse geschaltet, im Vergleich zu 65.000 im Vorjahr. Für 2024 planen Telekom-Deutschland-Chef Srini Gopalan und sein Team die Inbetriebnahme von rund 450.000 neuen FTTH-Anschlüssen – ein Zuwachs von mehr als 50 Prozent.
Wegfall des Nebenkostenprivilegs: Hoffnungsträger für die Telekom
Mit dem Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs haben mehr als zwölf Millionen Mieter nun die Freiheit, ihren Fernsehempfang selbst zu wählen, stellte Höttges fest. Sie sind „nicht mehr zwangsläufig verpflichtet, für Kabel-TV zu bezahlen“, sondern können sich ihren Anbieter frei aussuchen. Oft fällt die Wahl auf MagentaTV.
Fußball im Fokus der Telekom
Die Telekom ist stolz darauf, bei der UEFA-Europameisterschaft „offizieller nationaler Partner für Sponsoring“ und „Partner für digitale Kommunikationsdienste“ zu sein, was die Versorgung der Stadien und Fan-Zonen mit Highspeed-Konnektivität betrifft. Die Bilder aus dem Sendezentrum der UEFA in Leipzig werden über das Netz der Telekom weltweit übertragen.
Als offizieller Partner für die Medienrechte bietet die Telekom alle 51 Spiele der EURO 2024 exklusiv bei MagentaTV in UHD-Auflösung an (sofern der Kunde ein passendes TV-Modell besitzt). MagentaTV ist in vielen Kneipen und bei zahlreichen Public-Viewing-Veranstaltungen im ganzen Land präsent.
Gute Entwicklung in Europa
Auch in Europa sind die Zahlen seit 25 Quartalen in Folge positiv. Bei den Mobilfunkanschlüssen konnte die Telekom 184.000 Neukunden gewinnen, im Vergleich zu 104.000 im Vorjahr.