In der kommenden iOS 18.2 Beta-Version plant Apple, ChatGPT als leistungsstarken KI-Assistenten tief in Siri und andere iPhone-Funktionen zu integrieren, um die Benutzererfahrung zu verbessern. Doch die spannende Neuerung hat auch ihre Schattenseiten: Berichten zufolge wird diese Funktion durch ein Abo-Modell zugänglich sein. Das bedeutet, dass Nutzer für den Zugriff auf die erweiterten Fähigkeiten von Siri, die durch die Integration von ChatGPT deutlich smarter werden, möglicherweise in ihre Brieftasche greifen müssen.
Das Abo-Modell könnte sich als Teil von Apples Strategie herausstellen, KI-gestützte Dienste zu monetarisieren, und wird die Diskussion über den Wert und die Kosten von fortschrittlicher Technologie auf den neuesten Geräten anheizen. Viele iPhone-Nutzer fragen sich, ob die zusätzlichen Funktionen den Preis wert sind oder ob dies ein Schritt zu weit in Richtung kostenpflichtiger Premium-Dienste ist.
Die Einführung neuartiger Funktionen mit generativer Künstlicher Intelligenz (KI) stellt eine der spannendsten Neuerungen in iOS 18 dar. Unter dem Namen Apple Intelligence hat Apple bereits in den USA erste Funktionen dieser Art eingeführt, darunter nützliche Werkzeuge zur Unterstützung beim Schreiben, wie Textzusammenfassungen und Umformulierungen. Doch das ist erst der Anfang: Die neue Beta-Version von iOS 18.2 gibt einen Ausblick darauf, was voraussichtlich im April 2025 auch für iPhone-Nutzer in Deutschland verfügbar sein wird.
Mit iOS 18.1 startete Apple den ersten Teil seiner Apple Intelligence-Reihe in den USA, und die Reaktionen waren vielversprechend. Nutzer profitierten von KI-gestützten Schreibassistenten, die ihre Texte effizient überarbeiten und verbessern konnten. Doch iOS 18.2 bringt einen entscheidenden Schritt weiter: die Integration von ChatGPT in diese Funktionen und in Siri selbst. Das bedeutet, dass die Sprachsteuerung und die KI-gestützten Schreibfunktionen des iPhones noch intelligenter und anpassungsfähiger werden sollen.
Allerdings gibt es einen bemerkenswerten Haken: In der Beta-Version von iOS 18.2 wird auch eine kostenpflichtige Option für ein ChatGPT-Abo angedeutet. Diese Funktion wäre in den iOS-Systemeinstellungen verfügbar und könnte Nutzern ermöglichen, die erweiterten Fähigkeiten von ChatGPT voll auszuschöpfen. Für Apple würde dies einen bemerkenswerten Wandel in der Produktpolitik darstellen – ein Schritt hin zu bezahlten Premium-Diensten, der bislang bei den iPhone-Funktionen eher unüblich war.
Ein solches Abo-Modell hätte jedoch auch Auswirkungen auf die Privatsphäre der Nutzer. Die Nutzung von ChatGPT, insbesondere in Kombination mit Siri, erfordert den Austausch von Daten mit den Servern von OpenAI, was Fragen zur Datensicherheit und zur Handhabung persönlicher Informationen aufwirft. Die Entscheidung, ein Abo zu abonnieren, könnte somit nicht nur eine Frage der Nutzungsmöglichkeiten, sondern auch des Datenschutzes sein.
Apple steht mit dieser Neuerung an der Schwelle zu einer neuen Ära der KI-Integration, die sowohl spannende Potenziale als auch kritische Diskussionen über Transparenz und Nutzerrechte mit sich bringt. Die kommenden Monate bis zur Veröffentlichung im April 2025 dürften spannende Einblicke in Apples Strategie und die Erwartungen der Nutzer bieten.
Laut einem Bericht von 9to5Mac bringt die englischsprachige Version der iOS 18.2 Beta eine neue Möglichkeit, ChatGPT Plus direkt in den iOS-Systemeinstellungen zu abonnieren. Über den Pfad Einstellungen > Apple Intelligence & Siri > ChatGPT finden Nutzer die Option „Upgrade to ChatGPT Plus“, um zusätzliche Funktionen freizuschalten und das Erlebnis mit der KI zu erweitern.
Wer sich für das Abo entscheidet, profitiert von einem erweiterten Funktionsumfang, der auf dem fortschrittlicheren Sprachmodell GPT-4.0 basiert. Die neuen Features umfassen unter anderem:
- Fünfmal mehr Nachrichten: Nutzer können deutlich mehr Interaktionen führen, dank der höheren Kapazität des fortschrittlichen Modells.
- Zugang zu leistungsstärkeren KI-Modellen: Die erweiterten Modelle bieten verbesserte Antwortqualität und Funktionalitäten.
- Mehr Uploads und Bildkreation: Die Möglichkeit, mehr Fotos und Dateien hochzuladen und Bilder zu generieren, sowie verbesserte Browsing-Funktionen im Web.
- Advanced Voice Mode: Ein Modus für natürlicher klingende, Live-Konversationen, der die Interaktion mit ChatGPT noch realistischer und flüssiger macht.
Das iOS-Fenster in der Beta nennt für das Plus-Abo einen Preis von 19,99 US-Dollar. Wichtig zu wissen: Für den grundlegenden Zugriff auf ChatGPT innerhalb von iOS ist dieses Abo nicht erforderlich. Apple integriert grundlegende Funktionen ohne Bezahlpflicht, jedoch sind die Nutzungsmöglichkeiten hinsichtlich der Anzahl an Nachrichten und Uploads begrenzt. Eine Anzeige in der Beta-Version informiert Nutzer darüber, wie viele Zugriffe und Uploads ihnen noch zur Verfügung stehen.
Ein persönliches OpenAI-Konto zu erstellen und in den iOS-Einstellungen zu hinterlegen, ist ebenfalls nicht zwingend erforderlich. Wer dies jedoch tut, kann seine Suchhistorie auf verschiedenen Geräten synchronisieren. Dieser Synchronisierungsdienst steht auch Nutzern ohne ChatGPT Plus-Abo zur Verfügung, sodass sie eine konsistente Nutzungserfahrung über ihre Apple-Geräte hinweg genießen können.
Sollte die Integration von ChatGPT Plus in iOS 18.2 wie in der Beta-Version vorgestellt werden, hat dies auch Auswirkungen auf den Schutz Deiner Privatsphäre. Wenn Du dich für das Plus-Abo entscheidest, wird ein Teil Deiner Daten anders behandelt als bei der Nutzung standardmäßiger Apple-Dienste. Im Kleingedruckten weist Apple darauf hin, dass bei der Nutzung des Plus-Abos die Datenschutzrichtlinie von OpenAI Anwendung findet.
Das bedeutet, dass Deine Interaktionen und Eingaben möglicherweise auf eine Weise verarbeitet werden, die von Apples eigener Datenschutzpolitik abweicht. OpenAI geht in Bezug auf den Datenschutz etwas großzügiger vor: Deine Daten könnten verwendet werden, um die Sprachmodelle weiter zu trainieren und zu verbessern. Dieser Aspekt ist für viele Nutzer eine wichtige Überlegung, da er bedeutet, dass Eingaben, die Du in ChatGPT machst, potenziell in den Trainingsdatensatz der KI aufgenommen werden.
Allerdings räumt OpenAI Dir die Möglichkeit ein, das Einfließen Deiner Daten in die Trainingsprozesse abzulehnen. Wenn Du diese Option auswählst, wird Deine Interaktion nicht zur Verbesserung der Modelle genutzt. Dennoch bleibt die Tatsache, dass durch die Nutzung des Plus-Abos potenziell mehr Daten, die mit Deiner Person verknüpft sind, an Dritte weitergegeben werden – ein Umstand, der bei der Nutzung von reinen Apple-Diensten in der Regel nicht zutrifft.
Im Vergleich zu Apples eigenen Services, bei denen strenge Datenschutzrichtlinien gelten und Daten weitgehend anonymisiert verarbeitet werden, stellt sich bei ChatGPT Plus also die Frage: Bist Du bereit, den erweiterten Funktionsumfang in Kauf zu nehmen und dabei den Datenschutz zugunsten einer besseren KI-Interaktion etwas zu lockern? Die Entscheidung liegt bei Dir und sollte gut abgewogen werden, insbesondere für Nutzer, denen Datenschutz und die Kontrolle über ihre persönlichen Daten wichtig sind.